Doris O. wurde im Juni 2018 an der rechten Brust operiert. Der Tumor war drei Zentimeter groß, einen Zentimeter größer als bei der Diagnose am 26. April 2018. Entdeckt wurde der Krebs durch eine Mammografie im Rahmen einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung.
Doris O. befand sich nach der Diagnose in einem Schockzustand. Es fiel ihr schwer zu verarbeiten, dass die Krankheit nun ein Teil von ihrem Leben war. Alles kam ihr unwirklich vor. „Heute habe ich ein wenig Abstand. Damals habe ich die Situation gar nicht richtig wahrgenommen so sehr hat mich am Anfang alles belastet.“ Ihr Privatleben lenkte sie ab. Sie hatte gerade eine Trennung hinter sich und ihr Leben musste neu geordnet werden. Ihre Tochter war in dieser Zeit ihre größte Stütze. Während der Therapie begleitete sie Doris regelmäßig ins Krankenhaus, besuchte sie dort sehr häufig, um ihr beizustehen. Auch heute noch ist das Verhältnis der beiden sehr eng.
Weiteren Rückhalt fand Doris O. bei ihren Ärztinnen vom Agaplesion Krankenhaus in Frankfurt. Deren Betreuung und Unterstützung haben ihr durch die schwere Zeit geholfen. Auch weil sie ihr früh ihre größte Angst nehmen konnten, die vor einer Chemotherapie. „Schon vor der Operation haben die Ärzte angedeutet, dass in meinem Fall eine Chemotherapie nicht notwendig sein könnte.“ Gewissheit brachte der Genexpressionstest "Oncotype DX Brustkrebstest", mit dem sich bestimmen lässt, ob eine Chemotherpaie einen möglichen Nutzen hat oder nicht. Das Warten auf das Testergebnis beschreibt Doris als die schlimmste Zeit der gesamten Therapie. „Ich hatte das Gefühl, dass in dieser Zeit alles auf dem Spiel stand.“ Umso größer war ihre Erleichterung, als die Nachricht überaus positiv für mich ausfiel. „Laut dem Test ist das Risiko eines Rückfalls so niedrig, dass eine Chemotherapie nicht notwendig war. Als ich diese Nachricht bekam, dachte ich: Jetzt ist es geschafft.“
Die regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen, die alle drei Monate stattfinden, erinnern sie an ihre Angst, dass der Krebs zurückkommen könnte. „Doch ich blicke lieber nach vorn“, sagt sie und lächelt dabei. Durch eine Therapie konnte sie das Erlebte verarbeiten. Heute gelingt es ihr die meiste Zeit über, ihre Krankheit hinter sich zu lassen. „Ich habe Krebs gehabt. Das war’s, jetzt bin ich fertig damit.“ Mit dieser Einstellung geht sie durch ihren Alltag, verbringt möglichst viel Zeit mit den Menschen, die ihr wichtig sind und tauscht sich in den Online-Foren, die ihr selbst geholfen haben, mit anderen Patientinnen aus. „Vielen geht es besser, wenn sie mit jemandem sprechen können, der weiß, was sie durchmachen und bei dem es gut ausgegangen ist.“